Auf der Suche nach dem passenden Handyvertrag ist die Frage, wie viel Datenvolumen Sie zum Surfen benötigen, besonders wichtig.
Reicht Ihnen vielleicht wenig Datenvolumen aus, weil Sie oft in WLAN-Netzen unterwegs sind? Oder wollen Sie überall flexibel surfen?
Die Auswahl an Handytarifen reicht von wenigen Megabyte monatlich bis hin zu 10 Gigabyte Datenvolumen oder mehr. Bis zu 25 Gigabyte haben wir bereits gesehen. Das ist aber eben nicht nur eine Frage des monatlichen Budgets.
Klar, Sie möchten Ihr Datenvolumen sicherlich nicht am Monatsende verfallen lassen. Andererseits besteht in Tarifen mit zu wenig Surfvolumen immer wieder die Gefahr, aufgrund der Datenautomatik doch wieder mehr zu bezahlen.
Wie viel Datenvolumen ist also angebracht? Was ist ein guter Kompromiss?
Dieser Frage gehen wir in den nächsten Abschnitten nach.
Wie viel Datenvolumen benötige ich?
Grundsätzlich gilt: Besser einige Megabyte mehr einplanen. Denn der durchschnittliche monatliche Datenverbrauch steigt kontinuierlich an (siehe unten). Und Tarife ohne Drosselung, also Handyverträge mit unbegrenztem Datenvolumen, sind aktuell noch recht teuer und eher selten zu finden.
Wenn Sie also in einen neuen Tarif wechseln, sollten Sie ein kleines Polster einplanen. Das ist ganz besonders in Tarifen mit Datenautomatik relevant. In diesen Tarifen kann sich die vermeintliche Ersparnis als teuer herausstellen: Wenn Sie nämlich dauerhaft mehr verbrauchen und deshalb regelmäßig kostenpflichtig nachgebucht wird.
Wenn Sie auf Nummer sicher gehen wollen, empfehlen wir Ihnen einen Tarif ohne Datenautomatik.
Handyvertrag: Wie viel Datenvolumen brauchen Wenignutzer?
Gehören Sie eher zu den Wenignutzern? Dann haben Sie Ihr Handy zwar dabei, nutzen es jedoch selten. Sie telefonieren eher oder surfen in WLAN-Netzen, stecken Ihr Handy unterwegs aber lieber weg. Auf mobilen Webseiten sind Sie also seltener unterwegs.
Wenn Sie kommunizieren, versenden Sie selten Bilder oder Videos und Sprachnachrichten, sondern setzten eher auf Textnachrichten. Hin und wieder werfen Sie einen Blick in die aktuellen News oder in den Wetterbericht.
Erkennen Sie sich wieder? Dann gehören Sie zu den Wenignutzern. In diesem Fall reicht ein kleines mobiles Datenpaket bis etwa 400 Megabyte für Wenignutzer.
Ihr Vorteil: Diese Pakete sind zu günstigen monatlichen Preisen erhältlich.
Wie viel Surfvolumen im Handytarif für Normalnutzer sinnvoll?
Sie glauben, zu den Normalnutzern zu gehören? Dann greifen Sie vermutlich mehrmals pro Tag zum Handy. Sie sind stets bei WhatsApp erreichbar und versenden auch Bilder. Auch bei Facebook sind Sie aktiv. Wenn Sie unterwegs sind, nutzen Sie Karten-Dienste wie Google Maps, um Ihr Ziel zu finden. Auch News rufen Sie regelmäßig unterwegs ab, sehen aber nur selten Videos an.
Auch eher bildlastige Anwendungen nutzen Sie zwar gelegentlich, aber nicht täglich für mehrere Stunden.
In diesem Fall sollten Sie mindestens 1 Gigabyte Datenvolumen für Normalnutzer einplanen. Auch ein Tarif mit 2 Gigabyte Datenvolumen ist denkbar, so nutzen Sie ein entsprechendes Polster. Viel höher sollten Sie allerdings nicht gehen, das würde sich nicht lohnen.
Wann ist richtig viel Datenvolumen ratsam?
Sie haben Ihr Handy immer dabei und wollen auch unterwegs auf keine Annehmlichkeit verzichten?
Sie streamen Musik und Videos, meistens in höchster Qualität? Sie aktualisieren Ihren Facebook-Stream regelmäßig und nutzen auch diverse andere Apps wie Snapchat und Instagram, bei denen viele Medieninhalte geladen werden?
Sie versenden auch gerne Videos an Ihre Freunde und wollen nichts verpassen? Dann sollten Sie keinesfalls am Datenvolumen sparen, sondern einen Handytarif mit viel Datenvolumen wählen.
Am besten greifen Sie zu einem Tarif mit mindestens 5 Gigabyte Daten für Vielnutzer. Denn gerade Videostreams und Apps wie Instagram, Snapchat und Facebook, die Sie regelmäßig aktualisieren, sind echte Datenfresser.
Kleiner Tipp für Nutzer von Streaming-Diensten: Mit der Telekom Stream On Option, die es kostenlos zu vielen MagentaMobil-Tarifen gibt, nutzen Sie viele Streamingdienste wie Apple Music, Amazon Music Unlimited, YouTube oder Netflix, ohne Ihr mobiles Datenvolumen zu verbrauchen. Auch Vodafone hat mit dem Vodafone Pass ein ähnliches Zero Rating Programm gestartet.
Wie viel Datenvolumen verbrauchen Apps und mobiles Internet? So finden Sie Datenfresser
Als generelle Merkregel gilt: Je medienlastiger Sie unterwegs sind, desto mehr Daten verbrauchen Sie. Also: Je mehr Bilder, Sprache oder Filme Sie übertragen, desto höher ist Ihr Verbrauch.
Wie viele Daten Sie monatlich benötigen, ist somit direkt von Ihrem Nutzungsverhalten abhängig. Wenn Sie vor allem Textnachrichten versenden und selten Musik streamen, reichen einige hundert Megabyte.
Wenn Sie dagegen HD-Inhalte streamen wollen und generell viele Videos mobil anschauen, dann ist ein Tarif mit mehreren Gigabyte Datenvolumen eher für Ihre Bedürfnisse geeignet.
Surfgewohnheiten einschätzen und Datenvolumen bestimmen
Auch wenn Sie täglich im mobilen Netz unterwegs sind, macht Sie das nicht automatisch zu einem Intensiv-Nutzer. Es kommt eben darauf an, welche Inhalte Sie abrufen.
Auf mobilen Webseiten zu surfen, verbraucht nicht zu viele Daten. Achten Sie darauf, die entsprechende mobile Seite statt der klassischen Webseite aufzurufen. Denn dabei handelt es sich um entschlackte Versionen, die das Datenvolumen schonen und außerdem das Navigieren im mobilen Netz einfacher machen.
Generell gilt: Je mehr Bilder, desto höher ist der Datenverbrauch.
Wie viel Datenvolumen im Handytarif: Vorsicht vor Apps, die sich im Hintergrund aktualisieren
Auch für News-Seiten und Facebook gilt das: Schauen Sie sich viele Videos an, verbraucht das natürlich auch mehr Daten. Achten Sie also darauf, ob in Ihre Facebook-Timeline viele Videos gespült werden, die automatisch starten. Das zerrt stark am Datenvolumen.
Auch Snapchat kann sich als echter Datenfresser erweisen, denn Bilder werden mitunter im Hintergrund geladen – also auch dann, wenn Sie die App unterwegs gar nicht öffnen oder aktiv nutzen.
Teils können Sie übrigens über das Einstellungen-Menü einer App angeben, ob Sie die App mobil nutzen wollen. Sichern Sie Ihre Schnappschüsse zum Beispiel über die Google Fotos App, können Sie festlegen, dass diese erst im W-LAN hochgeladen werden. Auch bei WhatsApp gibt es eine entsprechende Option, die zum Beispiel das Laden von Bildern und Videos im mobilen Handynetz unterbindet.
Handytarif: Wie viel Datenvolumen verbraucht der Durchschnitt?
Die Entwicklung des durchschnittlichen mobilen Datenverbrauchs in Deutschland nimmt zum Beispiel die VATM-Mobilfunkmarktstudie unter die Lupe, die jährlich durchgeführt wird. Die letzte Veröffentlichung stammt aus dem Herbst 2016 mit einem Wert von knapp über 500 Megabyte monatlich.
Spannend: Anhand der Entwicklung seit 2011 sehen Sie, dass die durchschnittliche mobile Datennutzung deutlich ansteigt, meist um jährlich zwischen 40 und 50 Prozent. Wenn Sie sich selbst als Durchschnittsnutzer einschätzen, dann zeigt die Entwicklung, dass sie mit einem Tarif mit mehr als 500 Megabyte nicht so viel falsch machen können.
Zu einer etwas anderen Einschätzung kommt übrigens die Telefónica: Laut Quartalsbericht lag der durchschnittliche Datenverbrauch der o2-Kunden im März 2017 bei 1,8 Gigabyte pro Monat (52 Prozent mehr innerhalb eines Jahres). Für das dritte Quartal 2017 vermeldet die Telefónica einen durchschnittlichen Datenverbrauch von 2,4 Gigabyte pro Monat. Kein Wunder: Gerade die Einführung der o2 Mega-Tarife befeuert die Datennutzung weiter.
Dazu passen die Zahlen aus dem Quartalsbericht der Telekom: Laut Telekom erhöhte sich der Datenverbrauch um 63 Prozent vom ersten Quartal 2016 bis zum ersten Quartal 2017.
Noch ein Tipps zum Abschluss: Wenn Sie nach einem neuen Handyvertrag suchen, dann nutzen Sie unseren Handytarif-Rechner. Dort stellen Sie über die Schieberegler ein, wie viel Datenvolumen Sie zum Beispiel nutzen wollen.
Linktipps:
- Wikipedia mit Statistik zur Mobilfunk-Nutzung in Deutschland
- WhatsApp FAQ mit Hinweisen zur mobilen Datennutzung
- VATM-Mobilfunkmarktstudie (kostenlos als PDF-Download erhältlich)
- Stiftung Warentest zum mobilen Datenverbrauch
- Telefónica / o2 Quartalsbericht 01/2017 mit Angaben zur Datennachfrage
- Telefónica / o2 Quartalsbericht 03/2017 mit Angaben zur Datennachfrage
- Telekom Quartalsbericht 1/2017