Wie schnell bin ich eigentlich unterwegs? Falls Sie sich fragen, ob Sie überhaupt die maximal verfügbare Surfgeschwindigkeit im mobilen Internet erreichen, zeigt ein Blick in den Jahresbericht der Bundesnetzagentur zur Breitbandmessung: Vermutlich nicht.

Vielleicht haben Sie sich ja bereits selbst an einem Handy-Speedtest versucht.
Die Bundesnetzagentur hat die Breitbandmessung nun flächendeckend durchgeführt. Und zwar zwischen dem 1. Oktober 2016 und dem 30. September 2017. Rund 245.000 mobile Breitbandanschlüsse wurden gemessen. Die erhobenen Daten sind dabei auf Kundenmessungen zurückzuführen, die unter breitbandmessung.de bzw. die entsprechenden Apps für Google Play und iTunes zustande kamen. Für den Jahresbericht wurden ungültige Messungen herausgefiltert.
Das Fazit bestätigt, was viele Kunden nun schon seit geraumer Zeit beobachten: Voller Highspeed wird in den seltensten Fällen erreicht.
Bundesnetzagentur Breitbandmessung: Nur rund jeder Fünfte surft mit halbem Highspeed
Lediglich 18,6 Prozent aller Nutzer erreichten im Probezeitraum mindestens die Hälfte der maximalen Datenübertragungsrate, die laut Vertrag vereinbart wurden. Das bedeutet: Vier von fünf Personen steht weniger als die Hälfte des vereinbarten Highspeeds zur Verfügung.
Dabei merkte die Bundesnetzagetur an, dass die ermittelten Prozentwerte in höheren Bandbreitenklassen sanken. Bedeutet im Klartext: Auch wenn der Netzbetreiber von LTE max spricht und besonders hohe MBit/s.-Angaben in den Tarifdetails macht, wird das in den wenigsten Fällen erreicht.
Laut Netzagentur Jahresbericht wird voller Highspeed nur in den wenigsten Fällen erreicht
Weniger als 2 Prozent der Nutzer konnten von vollem Highspeed profitieren: Nur bei 1,6 Prozent der Kunden kommt tatsächlich die volle Surf-Geschwindigkeit an.
Netzagentur: Verschlechterung der Breitband-Messergebnisse im Vergleich zum Vorjahr
Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum konnte die Netzagentur eine Verschlechterung der Messergebnisse feststellen. So erhielten im Zeitraum 2015/2016 immerhin mehr als 3 Prozent den vollen vereinbarten Highspeed und 27,6 Prozent surften bei immerhin der Hälfte der vereinbarten Geschwindigkeit.
Der Anteil der Kunden, die die volle vertraglich vereinbarte maximale Übertragungsrate gemessen haben, ist von 3,4% auf 1,6% gesunken. Mindestens die Hälfte der vertraglich vereinbarten maximalen Rate wurde in 2016/2017 bei 18,6% der Kunden gemessen gegenüber 27,6% in 2015/2016.
Die Verschlechterung der Werte führt die Bundesnetzagentur auf die teilweise deutlich erhöhte Aussicht auf maximale Surfgeschwindigkeiten durch die Provider zurück. Die laut Handyvertrag maximal erreichbare Geschwindigkeit habe stärker zugenommen, als der tatsächlich real umzusetzende Highspeed.
Quelle:
- Bundesnetzagentur Pressemitteilung (abgerufen am 18. Januar 2018)
- Bundesnetzagentur Jahresbericht 2016/2017 zur Breitbandmessung (als PDF, letzter Abruf am 18.1.2018)