Interessant, wenn auch nicht unbedingt überraschend: Laut Jahresbericht der Bundesnetzagentur setzt sich der Absturz der SMS fort. Während die LTE-Nutzung dagegen steigt.

So steht es jedenfalls im kürzlich veröffentlichten Bundesnetzagentur Jahresbericht 2016, zu dem es neben einer Zusammenfassung auch einen ausführlichen Bericht zum Download gibt.
Fast 130 Millionen SIM-Karten waren Ende des Jahres 2016 im Umlauf. Jeder Einwohner nutzt demnach 1,6 SIM-Karten beziehungsweise Verträge – der Trend geht also zum Zweit- und sogar zum Drittgerät.
Spannend ist dabei die LTE-Entwicklung. Die Zahl der Teilnehmer im 4G-Netz wächst, während die Zahl der SMS abnimmt. Kein Wunder: Der Trend geht eher zu Tarifen mit viel Datenvolumen. Kommuniziert wird dann via App, etwa WhatsApp oder Facebook.
Reine SMS-Flats sind dagegen seltener. Stattdessen sind Kurzmitteilungen-Flatrates eher eine Zugabe zu Tarifen mit viel Leistung.
Bundesnetzagentur Jahresbericht: SMS nehmen ab, dafür mehr LTE
Die Zahl der verschickten SMS sank im Jahr 2016 um 3,9 Milliarden von zuletzt 16,6 Milliarden auf 12,7 Milliarden. Kein Wunder: Die wenigsten Smartphone-Besitzer schreiben noch SMS. Die Kurzmitteilung wird vielmehr von der Post zur Benachrichtigung über Packstation-Sendungen oder vom Arzt als Termin-Erinnerung genutzt.
Ebenfalls spannend: Prepaid-Tarife werden ebenfalls seltener: Die meisten SIM-Karten entfallen auf Postpaid Tarife. 2016 lag der Anteil bei 60 Prozent statt zuvor bei 58 Prozent.
Jahresbericht der Bundesnetzagentur: Durchschnittliche Grundgebühr
Die Zahl der LTE-Tarife stieg von 27 Millionen auf 39 Millionen an. Das liegt wohl auch am fortschreitenden Netzausbau: Die Telekom hat wie so oft im Handynetze-Vergleich die Nase vorn und erreicht eine Netzabdeckung von 93 Prozent (Vergleich: Vodafone: 90 Prozent, Telefónica: 80 Prozent).
Dazu passt der aktuelle Trend zu mehr Datenvolumen. Dieses hat sich im Vergleich zu 2012 fast versechsfacht. Die vertelefonierten Minuten bleiben etwa auf einem ähnlichen Level (insgesamt 115 Milliarden Minuten, 79 Minuten pro SIM-Karte).
Und es gibt noch einen spannenden Wert: Der durchschnittliche Umsatzerlös pro SIM-Karte liegt bei 13 Euro pro Monat und sinkt damit leicht ab. Inklusive Mehrwertsteuer ergibt sich also eine monatliche Grundgebühr von rund 15,50 Euro. Bei einem (gar nicht mal so seltenen) Handytarif für unter 10 Euro sind Sie also bereits recht günstig dabei.
Quelle:
- Pressemitteilung der Bundesnetzagentur (Bericht vollständig als PDF verfügbar, Zahlen ab Seite 58)