Sie wollen Ihr gebrauchtes Handy verkaufen? Tipps dazu finden Sie in unserer Übersicht.
Neue Smartphone-Modelle erscheinen mittlerweile alle paar Monate. Wollen Sie immer auf dem neuesten Stand der Technik bleiben, ist das unter anderem auch mit einem erheblichen Budget verbunden. Auch in Kombination mit einem günstigen Handyvertrag oder einer Prepaid-Karte bleibt ja noch immer der Kaufpreis für das Handy.
Tauschen Sie Ihr altes Smartphone gegen das neueste Modell aus, muss dieses jedoch nicht in der Schublade verschwinden oder entsorgt werden: Dank Internet ist der Handyverkauf mittlerweile fast so einfach wie der Neukauf eines Geräts.
Einen Teil Ihrer Ausgaben für die neueste Technik können Sie also wieder hereinholen.
Wir stellen Ihnen die wichtigsten Verkaufsplattformen vor und erklären die Vorteile und Nachteile von Ankaufportalen gegenüber dem Verkauf über eBay.
Gebrauchtes Handy verkaufen per Ankaufsdienst
Entscheiden Sie sich für den Handyverkauf über einen Ankaufsdienst (etwas sperrig auch als Re-Commerce-Plattform bezeichnet), dann profitieren Sie von einer vergleichsweise einfachen Abwicklung. Der Verkauf des Handys erfolgt mit wenigen Schritten.
Allerdings sind die erwartbaren Preise eher gering: Auch wenn der Zustand Ihres Handys grundsätzlich noch sehr gut ist, an Neupreise kommt die Auszahlung lange nicht heran. Denn die meisten Re-Commerce-Dienste verkaufen die Handys ihrerseits weiter, wollen also ebenfalls einen Gewinn erwirtschaften.
Der Handy-Sofortverkauf ist also vor allem geeignet, wenn es schnell gehen muss, Sie auch mit einer geringeren Auszahlung leben können und wenn Sie sich den Aufwand mit dem Erstellen eines Angebots, dem Hochladen von Bildern und der Zahlung von Provisionen sowie Transaktionskosten (etwa über PayPal) sparen möchten.
Doch wie genau funktioniert es?
Vor dem Handyverkauf: Zustand angeben
Auch wenn es unterschiedliche Ankaufsdienste gibt: Das Prinzip ist immer gleich.
Zuerst checken Sie, ob das Modell überhaupt angekauft wird. Generell gilt: Je aktueller ein Modell, desto größer die Wahrscheinlichkeit, dass Sie dieses auch wieder loswerden. Und desto höher der ausgezahlte Preis.
Beim Ankäufer tragen Sie den Zustand ein und erhalten einen Preisvorschlag. Der Preis orientiert sich am Zustand. Also zum Beispiel daran, ob Zubehör mitgeliefert wird, ob sich Kratzer auf dem Display oder dem Gehäuse befinden und ob das Handy voll funktionstüchtig ist.
Falls Sie mit dem Preisvorschlag einverstanden sind, können Sie den Handyverkauf in Auftrag geben.
Handy kostenlos verschicken
Dann erhalten Sie in der Regel ein kostenloses Versandetikett, das Sie für den versicherten Versand nutzen können.
Beim Anbieter angekommen, wird das Handy überprüft. Ist der Zustand schlechter, erhalten Sie gegebenenfalls ein neues (niedrigeres Angebot). Ansonsten können Sie dem Handyverkauf zustimmen.
Handyverkauf zustimmen und Zahlung erhalten
Sind Sie mit dem Preis einverstanden, erhalten Sie den vereinbarten Betrag ausgezahlt.
Falls Sie ein niedrigeres Angebot erhalten, etwa weil der Wert Ihres Handys schlechter beurteilt wurde, können Sie dieses annehmen und erhalten die niedrigere Zahlung.
Alternativ: Handyverkauf ablehnen und Smartphone zurückbekommen
Sie können das Angebot aber auch ablehnen und sich die Ware zurücksenden lassen. In diesem Fall kommt der Handyverkauf nicht zustande. Das Smartphone wird zurückgeschickt und Sie können Ihr Glück zum Beispiel über eBay versuchen. In den meisten Fällen ist der Rückversand kostenlos. Einige Ankaufsportale (etwa Zoxs) erheben jedoch eine Rücksendegebühr.
Wie der Handyverkauf funktioniert, erklärt die Telekom zum Beispiel in diesem Video:
Ankaufsdienst: Testsieger der Stiftung Warentest (2016) ist clevertronic
Mit der Note »gut« wurde der Anbieter clevertronic von der Stiftung Warentest in der Ausgabe 11/2016 zum Testsieger gekürt. Das Ankaufsportal überzeugte durch eine hohe Auszahlungssumme und eine schnelle Auszahlung binnen drei Werktagen. Auch der Verkauf gebrauchter Smartphones wurde von Test.de für gut befunden.
Weniger gut kommen dagegen die Kooperationen über Elektronik-Händler wie Media Markt und Saturn weg, bei denen Sie das Handy direkt im Markt in Anzahlung geben: Der Ankaufspreis ist noch einmal geringer als die Auszahlung direkt beim entsprechenden Re-Commerce-Partner Flip4New. Außerdem erfolgt die Auszahlung nicht in bar, sondern in Form eines Gutscheins.
Alle Testergebnisse können Sie auch online unter test.de (kostenpflichtig) abrufen.
Handyverkauf über eBay
Alternativ können Sie sich auch für einen Verkauf über eBay entscheiden.
Dabei sind zwar höhere Verkaufspreise möglich. Allerdings sollten Sie nicht nur den reinen Verkaufspreis betrachten sondern auch
- Einstellgebühren inklusive Sonder-Optionen wie zusätzliche Galeriebilder oder Hervorhebungen
- Verkaufsprovisionen
- eventuelle Versandkosten (falls Sie den kostenlosen Versand anbieten)
- PayPal-Transaktionsgebühren
Smartphone bei eBay verkaufen: Tipps für ein gutes Angebot
Außerdem benötigen Sie bei einem Handyverkauf über eBay nicht nur mehr Zeit zum Einstellen, sondern müssen sich auch bis zum Ende der Auktion gedulden, bis Sie den tatsächlichen Verkaufspreis erfahren. Dafür handelt es sich aber um einen festen Preis, der nachträglich nicht mehr nach unten gesetzt werden kann.
Bei eBay spielt außerdem eine Rolle, wann ein Angebot endet: Denn je weniger Zeit bis zum Ende der Auktion verbleibt, desto mehr spontane Gebote können den Preis kurz vor Schluss noch in die Höhe treiben lassen. Klug handelt also, wer seinen Handyverkauf so plant, dass das Angebot nicht mitten in der Nacht endet.
Beachten Sie auch unsere Hinweise zur Gewährleistung bei eBay-Käufen.
Bei der Planung können Dienste wie bidvoy.net helfen. Dort tragen Sie ein Handymodell ein und ermitteln anhand der Preisentwicklung, zu welchem Termin ein Handyverkauf besonders lukrativ ist. Dabei können Sie zwischen Auktion und Sofortkauf unterscheiden.
Handy verkaufen im Internet: Erfahrungen und Tests
Von unseren Erfahrungen mit eBay Kleinanzeigen haben wir ja bereits weiter oben berichtet. Auch bei einem Ankaufsdienst hatten wir bereits unser Glück versucht: Dort wurde uns deutlich weniger für ein gebrauchtes Handy in gutem Zustand geboten, als über eBay.
Dennoch ist die Service beim Ankaufsportal nicht von der Hand zu weisen: Die zeitliche Ersparnis lohnt sich einfach.
Jetzt sind Sie gefragt: Haben Sie Erfahrungen beim Handyverkauf gesammelt? Wie lautet Ihr Urteil: Ankaufsdienst oder eBay? Auktion, Sofortverkauf oder Kleinanzeige? Und von welchen Praxis-Erfahrungen können Sie berichten? Stuft der Recommerce-Anbieter den Handy-Zustand weiter herunter, bietet also eine niedrigere Auszahlung an? Sind Sie trotzdem von einem Ankaufsdienst besonders überzeugt?
Linktipps:
- Stiftung Warentest zu Kauf- und Verkaufsplattformen (Ausgabe 11/2016, kostenpflichtig abrufbar)
- ComputerBILD zu Betrugsmaschen über eBay Kleinanzeigen